Wilhelm Hauff – schaurige Märchen und Sagen
Mit nur 23 Jahren veröffentlichte Wilhelm Hauff im Jahr 1825 einen Märchenalmanach. Dieser beinhaltete zwei Märchen- und Sagenbände. In meiner Jugend stieß ich auf diese im Bücherregal meines Vaters und las sie über ein Wochenende durch.
©1989, Rastatt, Verlagsunion Erich Pabel- Arthur Moewig KG, ISBN3-8118-1087-1
Die spannenden Rahmenhandlungen, in die die Märchen eingebettet sind, waren ein Stilmittel, das ich so noch nicht kannte und das mich begeistert hat. Im ersten Band, der im orientalischen Raum spielt, gefiel mir besonders „Die Geschichte vom Kalif Storch“ und das Märchen „Zwerg Nase“, das wir auch auf Schallplatte hatten.
„Zwerg Nase“
Wirklich spannend entwickelt sich die Geschichte vom „Wirtshaus im Spessart“ im zweiten Band. Hier geraten ein 18jähriger Zirkelschmied und ein 16jähriger Goldarbeiter über Nacht in ein zwielichtiges Wirtshaus mitten im tiefsten Wald.
Sie verbarrikadieren sich mit weiteren Mitreisenden in einem der Nachtzimmer und vertreiben sich mit Märchenerzählen die Zeit bis zum Morgengrauen. Es geht nämlich das Gerücht um, dass die Wirtsleute mit Räubern gemeinsame Sache machen und Reisende um Gut und Leben bringen. Meine Lieblingsmärchen im zweiten Band waren:
„Das kalte Herz“
„Die Sage vom Hirschgulden“
Die vereinzelten zeitgenössischen Skizzen des 19. Jahrhunderts der Moewig Ausgabe haben die düstere Wirkung der Märchen unterstützt. Insgesamt sind die Hauffschen Märchen frühestens ab einem Alter von 12 Jahren zu empfehlen.
Hier eine aktuelle Ausgabe der Hauffschen Märchen:
©2003, Dörfler Verlag GmbH, ISBN 978-3895551468
www.doerfler-verlag.de
Ein Bilderbuch zum Märchen „Zwerg Nase“ hat die Künstlerin Lisbeth Zwerger gestaltet:
„Der Zwerg Nase“ von Wilhelm Hauff/ Lisbeth Zwerger
Lesealter: 3-6 Jahre
©2014, Michael Neugebauer Edition, ISBN978-3865661845
www.minedition.com