Schöne Kinderbücher zu Ostern
Es gab in meiner Kindheit nicht viele Bilderbücher, die sich mit dem Thema Ostern beschäftigten. Die wenigen, die wir besaßen, sah ich mir aber gerne an- auch noch als Grundschülerin. Die Vorstellung des beschaulichen Osterhasenlebens beflügelte meine Fantasie. So inspiriert, malte ich sehr gerne Osterbilder mit niedlich gekleideten Häschen und kleinen Nestern, die meist neben einem Busch versteckt waren.
Hier nun meine Auswahl schöner Kinderbücher, die teilweise zu den Oster-Klassikern zählen:
„Die Häschenschule“ von Albert Sixtus/Fritz Koch-Gotha (1924)
Lesealter: 4-5 Jahre
©2010, Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, ISBN:978-3480400119
www.thienemann-esslinger.de
Im Jahr 2014 feierte die Häschenschule 90jähriges Jubiläum. Sie ist ein Kinderbuch-Klassiker der Weimarer Zeit und erfreut sich seit den 90er Jahren erneut großer Beliebtheit.
In 15 Strophen beschreibt Sixtus den Schulalltag der Hasenkinder und der Illustrator Koch-Gotha hat kongeniale Bilder gemalt. Ein einfach schönes Kinderbuch, das wahrhafte Kindertümlichkeit herausstellt und daran erinnert, dass noch bis in die 1960er Jahre das Schuljahr immer zum 1. April begann.
„Rudi, der schnelle Osterhase“ von Sybille Siegmund/Kerstin Schuld (2009)
Lesealter: ab 2 Jahre
©2009,Ravensburg, Ravensburger AG, ISBN:9783473314607
www.ravensburger.de
Dieses Pappbilderbuch richtet sich bereits an ganz kleine Kinder. Durch die knappen Vierzeiler und die übersichtlichen und farbenfrohen Bilder begeistert dieses Bilderbuch auch Kinder unter 2 Jahren.
Rudi, der schnelle Osterhase hat seinen Wagen mit Eiern beladen, nun fährt er los. Da kommt es wie es kommen muss: Der Wagen kippt um und alle Eier kullern umher. Zum Glück helfen Frau Ente, Maus, Igel und Maulwurf Meier, so dass Rudi seine Fahrt zu den Kindern fortsetzen kann.
„Wo sind bloß die Ostereier?“ von Andreas Német /Hans-Christian Schmidt (2020)
Lesealter: ab 2 Jahre
©2020, Friedrich Oetinger Verlag, ISBN 978-3789114335
Ein aktuelles Pappbilderbuch aus dem Jahr 2020, das mit seinen eingängigen Reimen und den witzigen Tieren hinter den Klappen viel Spaß bereitet!
„Das große Schnüpperle Osterbuch“ von Barbara Bartos-Höppner/Julia Wittkamp (1984)
Lesealter:ab 6 Jahre
©2007, cbj Verlag, ISBN: 978-3570130520
www.randomhouse.de
Gemeinsam mit dem Vorschulkind Schnüpperle erlebt man in 27 Geschichten die Fasten- und Osterzeit. Dabei sind es auch die kleinen Dinge des Alltags, die Schnüpperle beschäftigen. So gibt es im Garten und beim Nachbarn oder den Hühnern viel zu entdecken. Schnüpperle’s Oma kommt zu Besuch und einige Bräuche um Ostern werden vorgestellt- bis endlich der Osterhase da ist.
Schnüpperle zeichnet sich durch seine fröhliche kindlich neugierige Art aus und stellt Fragen, die Kinder beschäftigen. Ein lehrreiches und gleichwohl unterhaltsames Buch.
„Peter Hase“ von Beatrix Potter (1902)
Lesealter:6-8 Jahre
©2014, Anaconda Verlag GmbH, ISBN: 978-3730601068
www. anacondaverlag.de
Obwohl die Mutter ihre Hasenkinder warnt nicht den Garten des Mister Mc Gregor zu betreten, hört der kleine Peter Hase nicht auf die Mahnung der Mama. Er nascht im Gemüsebeet vom leckeren Salat, den grünen Bohnen und auch etwas Rettich. Und es kommt wie es kommen muss: der kleine Peter trifft auf Mister Mc Gregor und kann diesem nur mit Mühe und Not entwischen. Endlich zuhause im Bau angekommen, steckt seine Mutter ihn ins Bett und flößt ihm Kamillentee ein.
„Hasentage“ von Daphne Louter (2018)
Lesealter: ab 3 Jahre
©2018, Fischer Sauerländer Verlag, ISBN978-3737355650
www.fischerverlage.de
Dieses Bilderbuch aus dem Jahr 2018 kommt ganz ohne Text aus! Es begeistert durch die heimelige Alltagsidylle der beiden weißen Häschen. Das Thema Ostern wird nicht direkt aufgegriffen, dennoch finden das braune Huhn und verschiedene Eier immer wieder einen Platz in den Bildern. Auf jeder Seite sind zwei Gegenstände sowie das Huhn neu zu entdecken.
„Meine Mutter das Huhn“ von Hannes Hüttner/Thomas Schleusing (1981)
Lesealter: 4-6 Jahre
©1998, Berlin, Kinderbuchverlag, ISBN:978-3358021644
www.beltz.de
Drolliges Kinderbuch über ein kleines Ei, das sich selbstständig macht und durch die Welt kullert. Dabei begegnet es verschiedenen Personen und Tieren, die es haschen wollen. Das kleine Ei antwortet jeweils mit einem Vierzeiler und kullert behände weiter. Am Schluss bekommt Mutter Huhn ihr Kleines wieder.
Ebenso wie das Titelbild sind die Illustrationen sehr farbig und übersichtlich. Auch der Textanteil ist nicht zu groß, so dass es ein schönes Vorlesebuch für Kindergartenkinder ist.
„Osterspaziergang“ (Reihe Poesie für Kinder) von Johann Wolfgang von Goethe/Klaus Ensikat (1808)
Lesealter:7-9 Jahre
©2012, Berlin, Kindermann Verlag, ISBN: 978-3934029477
www.kindermannverlag.de
Die Textpassage ist dem ersten Teil von Goethes Faust entnommen und beschreibt einen Frühlingsspaziergang durch Wald und Stadt. Der Illustrator Klaus Ensikat lässt den Leser die beiden Protagonisten Faust und Wagner in ihrer Welt den Frühling entdecken. Durch Ensikats geniale Zeichnungen wird deutlich, dass Goethes Verse in ihrer menschlichen Tiefe auch heute nichts an Bedeutung verloren haben.
„Die Eierdiebe“ von Anne Peer/Anny Hoffmann (1950)
Lesealter: ab 3 Jahren
©2003, Weltbild Verlag, ISBN 651331010
www.weltbild.de
„Das Osterhasenfell“ von Friedrich Wolf/Erich Gürtzig (1971)
Lesealter: 5-7 Jahre
©2017, Beltz/ Der KinderbuchVerlag, ISBN978-3407772107
Ein Klassiker des KinderbuchVerlags Berlin! Der Unterton des Märchens macht dem erwachsenen Leser deutlich, dass die Erzählung ein Kind ihrer Zeit ist. So verkörpert der Osterhase hier den Freigeist, der sich über den Hund Lux wundert, der sich, obwohl er soviel stärker ist, vom Großbauern an die Kette legen lässt. Die entsprechenden Textpassagen sind mir gefühlt etwas zu lang und lenken auch von dem spannenden Abenteuer des taffen Osterhasen Purzel ab. Auch die Textstelle, bei der der kleine Purzel den Tau der Glockenblume austrinken und sie dabei fest küssen soll, gefällt mir nicht. Schöner hätte ich es gefunden, wenn der Hase von den Pflanzen einfach beschenkt worden wäre.
Insgesamt betrachtet, finde ich das Bilderbuch jedoch sehr gelungen und sehe in ihm eine besonders fantasievolle und überraschend andersartige Lektüre für die Zeit um Ostern.
„Bei den Osterhasen“ von Herbert Kranz/Else Wenz Viëtor (1943)
Lesealter: ab 3 Jahren
©2015,Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, ISBN:978-3480401017
www.thienemann-esslinger.de
Bei den Osterhasen gibt in 8 Strophen einen Einblick in die Welt der Osterhasen. Die Illustrationen sind nicht so detailreich wie in der Häschenschule und beschränken sich wie auf dem Titelbild zu sehen hauptsächlich auf die Figuren. Daher ist dieses Buch auch bereits für kleinere Kinder geeignet.
Es zeichnet eine schöne Osteridylle, nimmt einen aber nicht so sehr mit wie die Erzählung der Häschenschule.
„Stups, der kleine Osterhase“ von Rolf Zuckowski/Julia Ginsbach (1981)
©1997, Gerstenberg Verlag GmbH& CO. KG, ISBN: 978-3806741896
www.gerstenberg-verlag.de
Das erfolgreiche Lied von Rolf Zuckowski wurde hier von der Illustratorin Julia Ginsbach niedlich und modern bebildert. Am Ende des Buches finden sich auch die Liednoten.
„Muck, der Wichtel hilft Familie Hase“ von Ursula Beckert/Hildrun Covi (1991)
©2000,Favorit Verlag, ISBN: 978-3822751077
Die Wichtel Muck-Geschichten sind in Reimform gehalten. Zusammen mit den farbenfrohen, detailreichen Bildern mochte ich als Kind besonders die Weihnachtsbilderbücher des kleinen Wichtel Muck.
Die Handlung der Ostererzählung ist schlicht und die Dialoge beim ersten Lesen etwas schwer nachzuvollziehen: Der Hasenvater vermisst seinen ältesten Sohn und seine Frau. Sie sind nicht aufzufinden und dabei gibt es alle Hände voll zu tun.. Ostern steht vor der Tür. Blitzschnell trommelt Wichtel Muck die Freunde der Hasenfamilie zusammen und unterstützen den Vater Hasen beim Eier Anmalen. Als dieser vom Eier Austragen schließlich zurückkehrt, erwarten ihn und alle Helfer eine Überraschung. Die Häsin ist mit 4 jungen Häschen und dem kleinen Hasen zurückgekehrt.
Trotz aller Kritik ein gelungenes Osterbuch, das Kinder mitnimmt.