„Maximilian und das große Weihnachtswunder“
Einer meiner zeitgenössischen Lieblingsautoren und -illustratoren , der Engländer Alex T. Smith, hat im arsedition Verlag im Oktober diesen Jahres den zweiten Band der Weihnachtsbuchreihe über den Mäuserich „Maximilian“ (im Englischen „Winston“) veröffentlicht. Nach Maximilians Mission im ersten Band, einen Wunschzettel an den Nordpol zu befördern, ist Maximilian nun dem Geheimnis einer Kindheitserinnerung auf der Spur.
Besonders schön finde ich die Konzeption der Bücher nach jedem Kapitel eine praktische und schnell umzusetzende Weihnachtsaktivität zu beschreiben. Die Zeichen-, Bastel-, Back- und Geschenkideen haben mich wieder sehr angesprochen, allerdings hat die Erzählung vom „Weihnachtswunder“ mich nicht vollauf überzeugt.
„Maximilian und das große Weihnachtswunder“ von Alex T. Smith (2022)
Lesealter: ab 5 Jahren
©2022, arsedition GmbH, ISBN 9783845848969
www.arsedition.de
Davon handelt das Buch:
Der kleine Mäuserich Maximilian fühlt sich sehr glücklich in seinem Puppenhaus im Schaufenster des Spielzeugladens der Eltern seines Freundes Olivers. Fünf Tage vor Weihnachten beschleicht ihn jedoch eine Sehnsucht und er geht wie ein Detektiv kleinen Erinnerungsfetzen auf die Spur. Diese führen ihn zu seinen Freunden der Katze Conni und der Ratte Eduardo, der Fledermaus Emilia Flattermaus, der Taube Lisbeth und dem Spatz Georg. Und letztendlich ist es der Spatz Georg, der die Idee hat, dass Maximilian aufgrund seiner Erzählungen, Antworten in Paris findet . Per Post in einem Briefumschlag macht sich Maximilian sofort auf den Weg nach Paris. Dort wird er von Connis Cousin Gaspard Pantoufle, einem Pudel, in Empfang genommen und zu einer großen Mäuseparty in eine berühmte Pariser Konditorei gebracht. Hier erkennt Maximilian, dass er auf der Suche nach seiner Mutter ist. Er bekommt von einer Maus den Tipp eine deutsche Bibliothek aufzusuchen, um der Sprache des Liedes auf den Grund zu gehen, das Maximilian in seiner Erinnerung immer wieder hört. Nun geht es wieder per Post weiter nach Deutschland. Doch das Paket mit Maximilian entleert sich bei der Ankunft und er muss sich vom Bahnhof aus zu Fuß auf die Suche nach der berühmten Bibliothek machen.
Zum Glück trifft er den liebenswürdigen Fuchs Heinz Schmuddelig, der ihn zur Bibliothek und zu Ingrid Leseratte führt. Ingrid empfiehlt Maximilian und Heinz den Mitternachtsmarkt aufzusuchen, um die Eule Hilda Klappenflügel nach der Sprache des Liedes zu befragen. Die Eule Hilda bietet Maximilian an ihn nach Schweden zu fliegen, weil sie vermutet, dass Maximilians Mutter in einer skandinavischen Sprache gesungen hat. Dort angekommen bringt das Jungrentier Jørgen Maximilian zum ältesten Rentier und Jørgens Großmutter Mormor erkennt die Sprache aus Maximilians Erinnerung und sagt: „Das ist Alt-Nordpolisch. […]Mein Lieber,[…]ich glaube du wurdest am Nordpol geboren.“ (S.115).
Nun geht Maximilians Reise weiter und mithilfe der magischen Kräfte Jørgens wird er zum Norpol geflogen. Genau am Heiligabend landen die beiden im Weihnachtsdorf, doch niemand ist da. Der Weihnachtsmann und die Wichtel sind unterwegs zu den Kindern in aller Welt.
Doch im Postraum macht Maximilian eine große Entdeckung. Hier findet er seine Geschwister „Manfred“, „Moritz“, „Marius“, „Michelle“ und „Mina“… Doch seine Mutter, erfährt Maximilian, hat sich ebenfalls auf die Suche nach ihrem Sohn gemacht und so reisen Jørgen und die Mäusegeschwister zurück nach London und vor dem Schaufenster des Spielzeugladens trifft Maximilian endlich seine Mutter und die beiden schließen sich fest in die Arme.
Und so ist der kleine Junge Oliver am Morgen, des 25. Dezembers sehr erstaunt als er neben Maximilian auch dessen Familie im Puppenhaus entdeckt. Und wie durch ein Weihnachtswunder versammeln sich sämtliche Freunde und Reisegefährten zu einer fröhlichen Party im Schaufenster des Spielzeugladens und Maximilian erkennt: „Hier war seine Familie versammelt, alle unter einem Dach- diejenigen, die aussahen wie er und diejenigen, die nicht so aussahen, aber dennoch seine Familie waren.“ (S.176).
Meine Meinung:
Wie in der Inhaltsangabe zu bemerken ist, bewältigt Maximilian in 24 ½ Kapiteln eine regelrechte Weihnachtsodysee . Dadurch fehlt dem Buch die Handlung, um tief gehende und weihnachtliche Gefühle aufkommen zu lassen. Dennoch habe ich das Buch als unterhaltsam empfunden und kann es mir als Vorlesebuch in meiner Familie gut vorstellen. Für die Arbeit in der Grundschule ist es mir zu rastlos und komplex. Allerdings haben mich wieder die Weihnachtsaktivitäten-Ideen begeistert, die nach jeder Erzählung ansprechend präsentiert und kindgerecht aufbereitet sind.
Die farbigen Illustrationen des Autoren begeistern mich, allerdings hätte ich mir ein abschließendes Bild der Weihnachtsparty im Schaufenster mit Maximilian und all seinen „Familienmitgliedern“ gewünscht. Das wäre ein runder und stimmungsvoller Abschluss für das Buch gewesen.
Abschließend muss ich leider sagen, dass das Kinderbuch „Maximilian und das große Weihnachtswunder“ nicht an den ersten Band „Maximilian und der verlorene Wunschzettel“ heranreichen kann.
Ich suche ein Kinder-/Bilderbuch dass ich unserem Sohn Ende der 80er Jahre immer wieder vorlesen durfte. Es beginnt mit den Worten „Eines Tages ging Milli mit ihrem Hund Butterblume spazieren“.
Vielleicht kennt Jemand dieses Buch.