„Geister der Weihnacht“  – 2018

Nachdem im Jahr 2016 die biblische Weihnachtsgeschichte und 2017 Cornelia Funke’s „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ für das deutsche Kino produziert wurde, präsentiert die Augsburger Puppenkiste  2018 eine einstündige Marionettenspiel-Adaption von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte. Die Regie führten Julian Köberer und Judith Gardner, die auch das Drehbuch verfasste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©2018, Augsburger Puppenkiste

Darf man den Kritiken glauben, ist der Film „Geister der Weihnacht“ aufgrund seiner Reduziert- und Einfachheit bereits für  kleine Kinder geeignet.  Ist das Originalwerk Dickens ziemlich düster und beängstigend, so möchte der Film eine unterhaltsame und tiefgründige Geschichte erzählen und keinesfalls ängstigen.

Die Grundlage der Adaption bildet Charles Dickens „Eine Weihnachtsgeschichte“ aus dem Jahr 1843:

„Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens/Werner Blaebst (1843)

Lesealter: 10-12 Jahre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©2002, Dressler Verlag, ISBN978-3791535968

www.dressler-verlag.de

Für mich muss bereits der Beginn eines Buches fesselnd sein und der Anfang dieser Weihachtsgeschichte zieht einen gleich in die Erzählung und macht deutlich, dass man nicht ein typisch idyllisches Weihnachtsbuch vor sich hat:

„Um es gleich zu sagen: Marley war wirklich tot. Darüber konnte überhaupt kein Zweifel herrschen.“ (Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte, Cecilie Dressler Verlag, Hamburg, 2002, S.7)

Und der Geist des Geschäftsmanns Marley sucht am Heiligen Abend im Totenhemd und mit rasselnden, schweren Ketten seinen noch lebenden Geschäftspartner Ebenezer Scrooge auf und kündigt ihm den Besuch von drei weiteren Geistern der Weihnacht an. Diese nehmen den geizigen und menschenverachtenden Scrooge mit und zeigen ihm Ausschnitte aus seinem Leben, die sich an vergangenen Weihnachten abgespielt haben, in der Gegenwart zutragen oder als Zukunft ereignen werden. Die Besuche der Geister beängstigen, reuen Scrooge. Sie bewegen auch etwas in seinem Herzen, so dass er am Ende des Buches als Mann verlassen wird, von dem man ab diesem Zeitpunkt an sagte, „dass er Weihnachten richtig zu feiern verstünde, wenn überhaupt ein Lebender dies könnte.“ (Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte, Cecilie Dressler Verlag, Hamburg, 2002, S.138)

Das Lesealter wird vom Verlag mit 10 bis 12 Jahren angegeben. Ich finde die Beschreibungen der Geister in Kombination mit den textnahen Zeichnungen von Werner Blaebst in der obrigen Ausgabe aus dem Jahr 2002 recht beängstigend. Diese bringen einem aber die Erzählabsicht und die Vorstellungen Charles Dickens wirklich nahe.

Auch heute ist die Botschaft des Buches immer noch aktuell und die Erzählung hält dem Leser ebenso wie Ebenezer Scrooge einen Spiegel vor Augen.

Eine Ausgabe mit weihnachtlich-opulenten Illustrationen von Roberto Innocenti bietet der Gerstenberg Verlag an:

„Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens/Roberto Innocenti (1843)

Lesealter: 10 Jahre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©2015, Gerstenberg Verlag, ISBN978-3836958592

www.gerstenberg-verlag.de

 

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