Das Tanzbärenmärchen – 1984

Nach Motiven und Figuren Heinrich Heines Versepos „Atta Troll“ gestaltete der deutsche Autor, Germanist und Philosoph Ulrich Mihr das Kinderbuch „Das Tanzbärenmärchen“, in dem die beiden Tanzbären Mumma und Atta Troll auf  ihrer Reise durch Frankreich von verzauberten Tieren, verzauberten Menschen und der Hexe Uraka verfolgt werden. Das Buch erschien im Jahr 1984 im Thienemann Verlag.

Die Augsburger Puppenkiste brachte das Marionettenspiel im November/Dezember 1984 in vier Teilen ins Fernsehen. Regie führte Sepp Strubel.

Das Puppentheaterspiel ist in der DVD-Sammelbox „Märchen und Sagen“ der Augsburger Puppenkiste enthalten:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©2015, S.A.D. Home Entertainment GmbH

http://shop.puppenkiste.com/

 

„Das Tanzbärenmärchen“ von Ulrich Mihr (1984)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©1984, Stuttgart, Thienemann Verlag, ISBN978 3522139100

www.thienemann-esslinger.de

 

Das Buch beginnt im Herbst. Der Tanzbärenführer Jakob und Atta Troll, sein Bär, machen Bekanntschaft mit dem jungen Tanzbärenführer Luigi und seiner Bärin Mumma Troll. Diese wollen den Winter in Paris verbringen und werden spontan von Jakob und Atta auf ihrer Wanderung begleitet.

Zeitgleich braut sich über der Wandergruppe Unheil zusammen: Die Hexe Uraka, die ihre Hütte in den Pyrenäen hat, sendet den verzauberten Ziegenhirten Laskaro aus, einen Bären zu schießen. Das Bärenfett benötigt sie dringend für die Zubereitung neuer Hexensalbe. Denn nur,wenn sich die Fußsohlen damit bestreicht, hat sie Zauberkräfte.

Die Bären und ihre Führer sind mittlerweile in Paris eingetroffen und geraten in das Büro der Geschäftsratte Lerat. Diese zeigt  großes Interesse an den Bären und möchte sie ihren Führern abkaufen. Auch ein Wassernöck, der auf der Seine mit seinem Boot fährt, bietet einer Volkmenge für die beiden Bären ein hohes Kopfgeld. Es wird klar, dass diese beiden Gesellen mit der Hexe Uraka unter einem Hut stecken: Auch der Wassernöck und Lerat sind Besitzer eines Tigelchen der wertvollen Hexensalbe. Siebenötigen diese,  um ihre Menschengestalt waren zu können.

In letzter Sekunde erfahren die Tanzbären von dem Komplott und können mit einem Boot über die Loire entkommen. Dabei erhalten sie unverhofft Hilfe von der Kundschaftermöwe Rosalinde und Korax, dem Raben Urakas. Korax lehnt sich gegen seine Herrin auf und leitet die Bären zum Wasserschloss eines alten Grafen. Dieser lebt hinter hohen Mauern mit seinen 77.000 Büchern und pflanzt in seinem Schlossgarten Kartoffeln und Blumen an.

Doch der Hexe gelingt es gemeinsam mit dem Wassernöck die Bären gefangen zu nehmen.  Dabei fällt allerdings wie durch ein Wunder Urakas Hexenbuch in den Fluss und ihr Hexenwissen löst sich auf. Gleichzeitig ist auch der letzte Rest der Salbe aufgebraucht und alle Zauberei löst sich auf. Jetzt sind alle frei: Die Zauberbanne fallen von Dienern und Gefolgsleuten ab und jeder kann wieder seiner Wege gehen. Auch die Hexe Uraka ist nunvon ihrer Boshaftigkeit befreit und darf in der Bibliothek des Grafen bleiben. Die Tanzbären wollen gemeinsam mit Luigi und Jakob wieder auf Wanderschaft gehen und jeden Winter im Wasserschloss Obdach suchen.

Ulrich Mihr’s Kinderbuch  „Das Tanzbärenmärchen“ zeichnet sich durch seine besonderen Figuren aus. Abwechselnd werden diese  abschnittsweise durch die Geschichte begleitet. Jeder Mensch und jedes Tier ist von anderen Motiven getrieben. Es entsteht ein faszinierendes Zusammenspiel, das durch die bösen Ränke der Hexe Uraka an Spannung gewinnt.  Ich persönlich würde des Buch erst ab einem Alter von 11 Jahren empfehlen, da sich die Wendungen teilweise sehr komplex  gestalten und die Pläne und Intrigen der Protagonisten verstanden werden müssen, um richtig Spannung aufkommen zu lassen.

Die ganzseitigen Zeichnungen, die etwa alle 10 Buchseiten vorzufinden sind, schaffen eine realistische , düstere Atmosphäre und regen die Fantasie an. Auf dem unteren Bild sieht man die Hexe Uraka, die dem ahnungslosen Ziegenhirten Laskaro eine verzauberte Pilzsuppe vorbereitet hat:

(Aus: Ulrich Mihr: Das Tanzbärenmärchen, Thienemann Verlag, Stuttgart, 1984, S.27)

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