„Hasentage“ von Daphne Louter

Beim Stöbern in Amei’s Buchecke sprang mir dieses Hasenbuch sprichwörtlich ins Auge. Und weil Ostern ja nicht mehr weit ist, musste ich mir das Werk erstmal genauer ansehen. In wunderschönen quadratischen Bildern ohne Text werden zwei weiße Hasenkinder einen Tag lang begleitet. Mit „Hasentage“ veröffentlicht die niederländische Künstlerin und Illustratorin Daphne Louter ihr Erstwerk, das mich beim ersten Durchblättern bereits begeisterte.

„Hasentage“ von Daphne Louter (2018)                   

Lesealter: ab 3 Jahre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©2018, Fischer Sauerländer Verlag, ISBN978-3737355650

www.fischerverlage.de

Und wer hätte es geahnt? So ein „Hasentag“ startet mit einer Kissenschlacht im urgemütlichen Nischenbett. Weiter geht es in der sonnendurchfluteten Küche beim Frühstück. Auf dem nächsten Bild verkleiden sich Bruder und Schwester Hase auf dem Dachboden. Hier gibt es viele geheimnisvolle Truhen, Schränke und allerlei Krimskrams zu entdecken.

Danach geht es in Gummistiefeln in den Garten. Dort steht eine große Regenpfütze auf den Steinen der Terrasse, über die die Hasenkinder springen können.

Im Anschluss werden zur Mittagszeit in der Küche Erdbeeren und von eingemachten Früchten genascht.

Auf dem nächsten Bild steht der Besuch beim Krämer an. Im Tante-Emma-Laden des Zebras gibt es unzählige Gläser mit Bonbons, Regale gefüllt mit Konserven, Tüten und Paketen.

Anschließend gehen die Hasenkinder zu einer Teeparty im Park. Dort treffen sie zwei Eulen, ein Pferd, einen Wiedehopf , eine Krähe, einen Kranich, 2 Ringeltauben und 5 Finken.

Nach einem Keks und einem Glas Milch am Küchentisch wird danach auf dem Tisch gepuzzlet und unterm Tisch gespielt.

Langsam setzt die Dämmerung ein und im diesigen Abendlicht lümmeln die Häschen auf dem Sofa und sehen fern, wobei der Fernseher nicht abgebildet ist.

Jetzt ist Badezeit und in der Badewanne und am Waschtisch machen sich die beiden Hasenkinder bett fertig und ziehen ihren rot-weiß geringelten Schlafanzug an.

Danach schmökern die beiden Junghasen im Bücherzimmer zwischen vollen Bücherregalen und Bücherstapeln bei einem Becher Milch und warmen Kerzenschein.

Auf dem letzten Bild macht der blaue Nachthimmel im Fenster deutlich, dass es nun Zeit ist zu schlafen. Müde gähnt und reckt sich der Hasenbruder, während seine Schwester bereits lächelnd und kuschelig zugedeckt im Land der Träume angekommen zu sein scheint.

 

 

Nicht nur das Buch „Hasentage“, auch die Homepage von Daphne Louter macht deutlich, dass es der freiberuflich arbeitenden Künstlerin besonders die Tierwelt angetan hat. Louter gelingt es die Tiere lebensnah und doch menschlich darzustellen und schafft so Fabeltiere, die für sich selbst sprechen. Das Buch „Hasentage“ zeichnet sich durch seine hohe künstlerische Qualität und die detailreiche Ausgestaltung der Bilder aus. Zudem gelingt es der Buchillustratorin genial den Lichteinfall der unterschiedlichen Tageszeiten abzubilden und damit Stimmungen zu erzeugen. Als Begleiter der Hasenkinder ist ein braunes Huhn den ganzen Tag über dabei und findet sich auf allen Bildern mehr oder weniger versteckt wieder. Die Hasentage erzählen von einem glücklichen Leben und wecken Gefühle heiler Kindheit. Wie schön ist es, wenn man eingegrenzt von den täglichen Ritualen frei in den Tag spielen darf!

Auch wenn das liebenswerte braune Huhn und eine Vielzahl von Hühner- und Vogeleiern immer wieder am Rande der Bilder auftauchen, ist „Hasentage“ kein typisches Osterbuch, sondern kann während des ganzen Jahres in die Hand genommen werden.

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